Knoppermühlweg
Autor: Matthias Haupt
Knoppermühlweg Straßennamen
1927 nach dem noch bestehenden Gebäude, der ehemaligen Knoppermühle, benannt. Knoppern – Galläpfel der Eiche – liefern gemahlen zusammen mit Eisen- und Kupfersalzen u.a. Gerbstoffe für das Gerben von Leder. Die Mühle, welche wohl ursprünglich zum Spital gehörte und dementsprechend auch als Spitalmühle bezeichnet wurde (später Lohenstampf, 1829 abgebrannt), kaufte zu Beginn des 19. Jahrhunderts Johann Georg Buchauer (1774-1836). Da Buchauer überwiegend Knoppern aus der Steiermark, aus Kroatien, Slowenien und Ungarn importierte, wurde wohl auch die Hausbezeichnung vom Namen der Knoppern aus den Ursprungsregionen übernommen. Man kann sicher annehmen, dass die Wasserkraft des Stadtkanals beide Einrichtungen – den Nachfolgebau der Lohenstampf, also die Knoppermühle und die Sägemühle – angetrieben hat. Während das Zerkleinern von Eichenlohe und Knoppern nur wenig Energie brauchte, dürfte die Wasserkraft zum größeren Teil dem Betrieb des Sägewerkes (vgl. Holzhofweg, Kanalweg) gedient haben. Die Knoppermühle ging noch vor dem Tod Buchauers in das Eigentum des Stadtmagistrats über und ist später an einen Privatmann verkauft worden. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[1]
Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Knoppermühlweg, publiziert am 18.09.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Knopperm%C3%BChlweg (21.11.2024)
- ↑ Haupt, Straßennamen, 49.