Grabdenkmal, Nr. 68, Mair, 1644
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Johann Mair, Mautner.
Standort
Pfarrkirche St. Jakob (Innen)
Estermann-Kapelle[1], als Bodenbelag verwendet.
Früherer Standort
Unbekannt.[2]
Beschreibung
Ein einfacher Rahmen teilt die Platte in zwei Hälften, wobei die obere von einer Inschrift mit Rollwerkrahmen gefüllt wird, während die untere das Wappen des Verstorbenen in einem beschrifteten Kreis enthält. Die Zwickel sind durch Blüten- und Früchtegebinde gefüllt. Am Rahmen links unten Signatur des Gregor Pichler.[3]
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 115 cm Breite: 80 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original |
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Alda Ligt begraben der Edl und Vesste Herr Johan Mair der Cürfrtl: Drtl: Hertzog Maximilians in Bayrn etc. gewester Maüttner alhie seel so den 12. Maÿ Ao 1644. in Gott seligclich entschlaffen ist. Lieber Leser sag dü Darzue Verleich im Gott Die Ewig Rühe |
Erläuterung
Signiert mit vollem Namen „Gregory Pichler“ – teilweise überputzt. Pichler hat hier auf ein Schema zurückgegriffen, das Jeremias Hartmann[4] in Attel und Beyharting verwendet hatte.
Zur Person: Johann Mair war vom 20.6.1635 – 16.4.1644 Mautner in Wasserburg und musste 1638 und 1641 in Abwesenheit des Pflegers auch die Pflege-Verwaltung übernehmen. Vor der Übernahme der Stelle eines Mautners war Mair Hofkammersekretär und bis 7.7.1635 Mautkommissär. Die Bestallungsurkunde zum Mautner ist vom 1.1.1636 datiert. Der Name des Mautners Mair (auch Mayr) und seiner Gattin Maria Wörl erscheint mehrfach unter den Spendern von kirchlichen Textilien im Inventar der Pfarr- und Frauenkirche[5] – (Maria Wörl und ihr Mann werden dabei als 1647 schon verstorben vermerkt). Ob die Fragmente eines Epitaphs, gefunden auf dem Kirchenspeicher in Eiselfing, der Gattin/Witwe des Johann Mair zuzuordnen sind, ist fraglich. Es handelt sich eher um eine Geborne Mairin, Gattin eines Mautners …friedt, der in den Beamtenlisten bislang nicht ermittelt werden konnte.
Wappen
Barocker Schild mit springendem Hirsch nach links. Undefinierbarer Helm mit Krone und Kleinod zwischen Büffelhörnern und Helmdecken.
Erhaltung
Rand und Vertiefungen teilweise durch Mörtel verschmiert, eingefressener Staub zwischen den Blüten.
Literatur
Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, Nr. 7.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2082.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 66.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 38.
Ferchl, Behörden und Beamte 2, 1268.
Brunhuber, Zur Geschichte St.Jakobs, 66, 68.
Geiß, Verwaltungs-Beamte Altbayerns, 147.
Steffan, Bildhauer des Barock, 78.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 68, Mair, 1644, publiziert am 02.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._68,_Mair,_1644 (21.11.2024)
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- ↑ Kapelle Nr. 7 vgl. Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, 45-47.
- ↑ Bei Lobming wird kein früherer Standort erwähnt. Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi.
- ↑ Gregor Pichler - Bildhauer in Wasserburg, vgl. Steffan, Bildhauer des Barock, 75.
- ↑ Jeremias Hartmann - Bildhauer in Wasserburg, vgl. Steffan, Bildhauer des Barock, 113ff.
- ↑ Brunhuber, Zur Geschichte St.Jakobs, 66, 68.