Grabdenkmal, Nr. 58, Widder, 1509
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Stephan Widder
Elisabeth Scheuchenstul
Standort
Pfarrkirche St. Jakob (Innen)
Estermann-Kapelle[1], an der östlichen Chorwand.
Früherer Standort
in dasiger Pfarrkirche auf der Epistl Seite des Chor Altars in der St. Sebastiani Kapelle an der Mauer[2]
Beschreibung
Umlaufende Minuskelschrift, gerahmt von schmalen Leisten. Vollwappen unter Rankenrundbogen. Wappen mit gekröntem Stechhelm und Kleinod, üppige Helmdecke in Distelblattschnitt. Stehende Engel, die mit einer Hand den Vollschild und mit der anderen jeweils das Sippschaftswappen halten.
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 210 cm Breite: 105 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original |
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Hiebey ligend begraben Steffan wider stiffter und versehe̅ der mes und capelln gestorbn̅ an sa̅t wartolme9 tag i̅x iar und Elisabet scheyhn̅stulin sein hausfraw gestorbn̅ 1497 |
Erläuterung
Zu den Personen: Nachdem auf einem Gedenkstein an der Westwand der Allerseelenkapelle in Prien ebenfalls das Wappen der Wid(d)er erscheint, besteht die Möglichkeit, dass es verwandtschaftliche Beziehungen zwischen dem Wasserburger Stephan Wid(d)er und dem Priener Michael Wid(d)er gibt. Michael Wid(d)er war 1517 der Ortsgeistliche von Prien. Die Wid(d)er und Kru(e)g (= Wappen der Mutter von Michael Wid(d)er) sollen nach Bomhard[3] alte Priener Geschlechter sein, die möglicherweise von Propst Rupert Puetinger von Herrenchiemsee den Wappenbrief erhalten haben. Nach Hefner seien die Wid(d)er neben den Scheuchenstul das einzige Rosenheimer Geschlecht, das von Anfang an wappenführend gewesen sein soll. Ältester Vertreter ist ein Georg Wid(d)er 1520.
Wappen
Vollwappen der Widder, gehalten von zwei Engeln = aufsteigender halber Widder nach links über einem spitzen Bretterzaun. Nach Hefner[4]: In Silber aus goldener Planke hervorwachsend ein goldgewaffneter schwarzer Widder. Auf dem Helm mit schwarzen silbernen Decken der Widder wie im Schild. Zwischen den Engeln zwei kleinere Sippschaftswappen:
Rechts Scheuchenstul = nackter Knabe auf Dreiberg.
Links Stammwappen der Baumgarten = Flechtwerkzaun mit zwei überkreuzten Ästen.
Meister
Zuschreibung an Wolfgang Leb durch Volker Liedke.[5]
Erhaltung
Gut.
Literatur
Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, Nr. 7.
Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 79.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2018.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 93.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 35.
Bomhard, Kunstdenkmäler II, 106.
Steffan, Grab- und Bauinschriften Herrenchiemsee, 329f.
Hefner, Die Chronik von Rosenheim, 211.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 58, Widder, 1509, publiziert am 02.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._58,_Widder,_1509 (21.11.2024)
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- ↑ Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, Nr. 7.
- ↑ Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 79.
- ↑ Bomhard, Kunstdenkmäler II, 106.
- ↑ Hefner, Die Chronik von Rosenheim, 211.
- ↑ Steffan, mündliche Auskunft von Volker Liedke.