Grabdenkmal, Nr. 18, Grueber, 1750

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
 

Grabdenkmal, Nr. 18, Grueber, 1750, Gesamtansicht.JPG.

Personen

Johann Georg Grueber † 21.09.1750
Johann Joseph Merkel † 16.06.1772
Maria Anna, geb. von Sartor † 05.06.1782

Standort

Pfarrkirche St. Jakob (Außen)
Nordseite – in der Mitte der Sakristei-Nordwand.

Früherer Standort

Unbekannt.

Beschreibung

Schmucklose, profilierte Platte, Schrift stark verwischt.

Material

Rotmarmor – stark ausgebleicht.

Maße

Höhe: 78 cm   Breite: 62 cm
Buchstabenhöhe: 1.5, 2.5 und 4 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original
Alhier Liegen Begraben.
Herr Johann Georg Grüeber gewesen Chũrft.
Rath, dann Pfleg: und Kastenamts Verweser da=
hier zu Wasserburg, welcher in den. 33 isten Jahr
seines alters in Gott Seel: entschlaffen, den 21. Set.
1750
Dann dessen amtsnachfolger
Herr Johann Joseph Merkel, auch gewesen Chũrft.
Rath und Pfleg: dann Kastenamts Verweser der
orten, der aber in den. 55 isten Jahr seines alters
auch in Gott Seel: Verstorben, den 16. Jũn:
1772
Und dieser Beeden gewesene Ehefrau Nam̅ens
Maria Anna GePohren von Sartor, die als
Dan Nach ErRichung des 65 isten Jahr
Ihres alters denselwen in die Verhofends Ewige,
Glickseligkeit Nachgents folgt den 5. Junÿ
1782
Gott gebe Ihnen die Ewige Ruch.

Erläuterung

Johann Georg Grueber, bisher Gerichtsschreiber in Abensberg, erhielt die Pflegs- und Kastenamtsverwesung mit einem Gerichtsschreiber und musste Nutzungen gegen den Genuß dessen, was einem Pflegskommissär gebührt dem Ritterorden des hl. Georg verrechnen und außerdem vom Kastenamt dem Kastner Graf Arco 150 Gulden jährliches Absent leisten. Gruber erhielt 1749 den Ratstitel, starb aber schon 1750. Er hinterließ eine Witwe Maria Anna und einen sechsjährigen Sohn Georg Jakob. Die Witwe erhielt die Kasten- und Pflegamtsverwesung gegen Stellung eines tauglichen Subjekts.
Der Vater der Witwe Grueber, Joachim Sator, hat dem Kurhaus Bayern fast 50 Jahre Kriegsdienste geleistet und starb als Hauptmann im Fürstlichen Hohenzollern´schen Dragonerregiment beim letzten Türkenkrieg in Ungarn.
Johann Joseph Merckhl (1750 – 1772), vorher zwei Jahre als Rentamtsoffiziant in München, erhielt die Pfleg- und Kastenamtsverwesung gegen die Heirat der Witwe Grueber. 1751 erhielt er den Ratstitel und 1759 erneut die Kastenamtsverwesung, nachdem sie zunächst dem Gerichtsschreiber zugelegt worden war. Johann Joseph Merckhl stammte aus Auerbach in der Oberpfalz, wo der Vater Bürger und Rotgerber war. 1750 war er 33 Jahre alt. Seine Laufbahn ist gut dokumentiert: er war 5 Jahre Schreiber in Werdenfels, dann ein dreiviertel Jahr bei den Preysing´schen Hofmarken Reigersbeuern, Sachsenkam und Greilling angestellt, 2 Jahre Oberschreiber in Freising, 4 ½ Jahre in Neuötting und über 1 Jahr in Moosburg. Er starb 1772. Der noch unversorgte Sohn der Maria Anna aus erster Ehe trat vermutlich in den geistlichen Stand.[1]

Wappen

Keine.

Erhaltung

Sehr stark ausgewittert, Schrift nur schwer lesbar.

Literatur

Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 39.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 3
Ferchl, Behörden und Beamte 2, 1251-1252.


Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 18, Grueber, 1750, publiziert am 02.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._18,_Grueber,_1750 (30.10.2024)
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