Grabdenkmal, Nr. 154, von Menz, 1826

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
 

Grabdenkmal, Nr. 154, von Menz, 1826, Gesamtansicht.

Personen

Maria (v. Menz)

Standort

Friedhof im Hag/Innen / in der Vierung der Hauptwege

Früherer Standort

Der ursprüngliche Standort lässt sich nicht mehr ermitteln. Vermutlich hat man bei der Neugestaltung des Friedhofs 1835 vier besondere Grabmäler herausgegriffen und als Betonung des Friedhofsmittelpunktes jeweils an einer Ecke der Wegkreuzung sekundär aufgestellt.

Beschreibung

Die schmal-hohe Pyramide steht auf einem Sockel, der an zwei Seiten eine rundbogige Nische mit Becken hat. Die Pyramide ist nur auf einer Seite beschriftet. Der Text steht auf einer leicht erhabenen Fläche mit einem geschweiften Abschluss oben und einer rundbogigen Einziehung unten. Bekrönt wird die Pyramide von einer Deckelschale mit Flamme, die auf einem Zwischenstück steht.

Material

Grauer Stein, vermutlich Neubeurer Granit.

Maße

Höhe: 185 cm
Breite an der Basis: 60-61 cm
Höhe des Sockels: 50 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original

Hier
ruhet sanft
was
sterblich
war die
Marien
Tochter des k. Landrichters
Ritter von Menz
zu
Wasserburg
welche in Thallgau geboren
am 28. Februar 1812, starb
am 5. April 1826
als
Vorbild jeder kindlichen
Tugend.
Zum Urquell in den lichten Räumen
Entschwebt ihr selbstloser Geist (.)
Wer möchte da noch länger säumen
Wenn uns der Vater kommen heißt.

Erläuterung

Porträt des Carl Ritter von Menz, angefertigt 1824 von G. Reichmann.

Höckmayr führt an dieser Stelle die Grabinschrift für eine Aloisia Maria Anna Josepha von Menz an, die am 27. August 1820 gestorben und nur zwei Monate und neun Tage alt geworden sei.[1] Die Inschrift ist nicht mehr auffindbar. Die anderen Seiten der Pyramide sind völlig unbeschriftet.

Zur Person:
Carl Ritter von Menz kommt aus (Bad) Abbach, wo sein Vater Carl Theodor von Menz kurfürstlicher Pfleger war (verheiratet mit Catharina von Scheib, Regierungsrats-Tochter von Neuburg/Donau). Auf einer Radierung (G. Reichmann, München, 1824)[2] wird Carl Ritter von Menz neben seinem Titel als Landrichter auch als Mitglied des Civil Verdienst-Ordens und Redacteur der Statuten für die beyden Vereine des Lehrer-Personals im Isar-Kreise und beständiger Schiedsrichter dieser Vereine bezeichnet. Das Porträt und die Radierung hatten die Mitglieder dieser Vereine aus Dankbarkeit in Auftrag gegeben. Von acht Kindern starben vier sehr früh, sieben Kinder sind in Wasserburg geboren. Jene Maria, welcher die aufwändige Pyramide gewidmet ist, kam laut Familienbuch[3] in Ha(a)g zur Welt. Ein Sohn des Carl Ritter von Menz war der am 1. Sept. 1824 in Wasserburg geborene Max(imilian) Joseph Franz Carl von Menz, der als Historienmaler (gest. 3. Mai 1895) bekannt wurde. Die Familie ist im Jahre 1832 nach München übersiedelt, wo der Vater als Polizeidirektor genannt wird.[4]

Wappen

Keines.

Erhaltung

Wegen der Weichheit des Steines und der Witterungseinflüsse ist die Seite der Pyramide, die den Text trägt, stark ausgewittert. Großflächige Abplatzungen und Ausbrüche im Bereich der Nischen im Sockel.

Literatur

Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 15.

Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 154, von Menz, 1826, publiziert am 01.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._154,_von_Menz,_1826 (21.11.2024)
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  1. Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 15.
  2. Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 5912 c.
  3. Familienbuchbestand, Pfarrarchiv St. Jakob. Anmerkung der Redaktion: Der Autor kann keine Angabe machen, in welchem Buch genau diese Ergänzungen aufgefunden wurden. Das Pfarrarchiv wird in einem Schrank im Pfarrhof verwahrt und ist nur auf Anfrage bei der Pfarrei zugänglich. Mittlerweile gibt es eine Online Einsichtsmöglichkeit über das Archiv des Ezbistums. URL: https://www.erzbistum-muenchen.de/archiv-und-bibliothek/digitales-archiv.
  4. Anmerkung der Redaktion: Der Autor kann zu dieser Angabe keine Quellenangabe mehr machen, da die Recherchen hierzu lange Jahre zurückliegen würden.