Grabdenkmal, Nr. 15, Werder, 1392
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Heinrich Werder (auch Werther).
Standort
Pfarrkirche St. Jakob (Außen)
Nordseite, zwischen Seitenportal und Sakristei, mit Eisenhaken an der Wand befestigt.
Früherer Standort
Vermutlich in Kapelle Nr. 4 (Werder-/Surauer-Kapelle).[1]
Beschreibung
Schmucklose Rotmarmorplatte, in der Mitte vertieftes rundes Feld mit Kelch. Um dieses Medaillon in doppelter Kreislinie Inschrift in gotischen Minuskeln.
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 182 cm Breite: 80 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original | Deutsche Übersetzung |
---|---|
+ hic fecit sepultur (am) capellan(is) suis + hainrrich werddr | Hier hat Heinrich Werder die Grabstätte für seine Kapläne angelegt |
Erläuterung
Große Abstände im Namen hainrrich. Die Textwiedergaben weichen erheblich voneinander ab. Die Platte diente wohl als Abdeckung der Gruft in der entsprechenden Kapelle, weswegen sie auch abgetreten ist. Die sogenannte Werder-Kapelle ist heute die Kapelle Nr. 4 (zwischen Nordportal und der Sakristei). Heinrich Werder, Zollner in Wasserburg, hatte zusammen mit seiner Ehefrau Barbara am Pfinztag vor Georgi 1392 (entspricht dem 18. April) das Benefizium in die Kapelle, die er in der Pfarrkirche selbst hatte erbauen lassen, fundiert.[2][3] Demnach erfolgte die Stiftung noch für die / oder in die alte Jakobskirche. Heinrich Werder wird in den Beamtenlisten von Ernest Geiß vom 16.5.1390 bis 1399 als Zollner, vom 9.5.1393 bis 7.10.1400 als Pfleger von Wasserburg geführt.[4] Das Benefizium bestand noch 1830.
Wappen
Nur Kelch als priesterliches Standessymbol.
Erhaltung
Stark abgetreten.
Literatur
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2087.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 91.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 24 Nr. 6.
Maier, Lateinische Grabinschriften, 1.
Steffan, Spätgotische Sepulkralplastik zu St. Jakob, 84, Abb. 103, Kat.Nr.4.
Mayer, Beschreibung Bistum München-Freising, 565.
Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, 37–41.
Zur Person Heinrich Werder:
Heiserer, Geschichte Wasserburg, 298.
Geiß, Verwaltungs-Beamte Altbayerns, 145, 147.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 15, Werder, 1392, publiziert am 01.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._15,_Werder,_1392 (21.11.2024)
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