Grabdenkmal, Nr. 114, Hueber, 1825
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
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Personen
Jakob Hueber († 14.6.1825)
Standort
Kirche St. Achatz (Außen)
Langhauswand der Nordseite.
Früherer Standort
Unbekannt.
Beschreibung
Hochrechteckige Schriftplatte ohne Verzierung, fast bündig in die Wand eingelassen. Darüber aus Kelheimer Stein geschwungener Aufsatz mit Oval in Lorbeerkranz, das einmal ein Porzellanbild des Verstorbenen trug, Blätter als Füllwerk. Zierelemente farbig hervorgehoben. Kleines Weihwasserbecken unter der Schriftplatte.
Material
Rotmarmor mit Aufsatz aus farbig gefasstem Kelheimer Stein.
Maße
Höhe: 55 cm Breite: 41 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original | Deutsche Übersetzung[1] |
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Sta viator et lege Sub duro hoc lapide mitissimus vir R(everendissimus).D(ominus). IACOBUS HUEBER Ad S. Achatij extra pontem Wasserburgi Beneficiatus, quem amor erg(a om)nes omnium amore fecerat dignum Natus in Baumgarte̅ exili Bavariæ pago 1778. Ubi adolevit Musis operam dedit, eo Successu, Ut jam 1798 a(d) aram steterit Sacerdos, Sedulus dein in vinea Dominus operarius. Redux (a)liquando ab Ecclesia pedem fregit in via. Sed frangere non potuit patiendi animum infelix casus, Jobo ipso constantiam viri mirante, et invictum robur. Finis dolorum idem fuit, qui vitæ, quam posuit 14. Juni 1825. Nunc abi viator, et si miraris patientem, Imitare patientiam. R(equiescat). I(n). P(ace). |
Bleib stehen, Wanderer, und lies! Unter diesem harten Stein [liegt] ein sehr milder Mann, der hochwürdig(st)e Herr Jakob Hueber, bei St. Achatz vor der Brücke Wasserburgs Benefiziat, den die Liebe gegen alle der Liebe aller würdig gemacht hatte, geboren zu Baumgarten außerhalb des bayerischen Gaues 1788. Sobald er herangewachsen war, widmete er sich den Musen mit dem Erfolg, dass er schon 1798 als Priester am Altar gestanden hat, daraufhin war er ein fleißiger Arbeiter im Weinberg des Herrn. Auf dem Rückweg von der Kirche brach er sich einmal auf der Straße das Bein. Doch der unglückliche Fall konnte den Geist des Leidenden nicht brechen, wobei selbst Hiob die Standhaftigkeit dieses Mannes bewunderte und seine ungebrochene Lebenskraft. Das Ende der Schmerzen war dann das gleiche wie das Ende des Lebens, das er am 14. Juni 1825 ausgehaucht hat. Jetzt geh, Wanderer, und wenn du den Geduldigen bewunderst, ahme auch seine Geduld nach. Er ruhe in Frieden. |
Erläuterung
Der verstorbene Geistliche war vom 22.10.1813 bis 1825 Benefiziat in St. Achatz und ebenso ab 1813 auch Inhaber der Benefizien Reiter, Estermann und der Corpus-Christi-Bruderschaft. Der lateinische Text enthält nette Wortspielereien auf die Leidensfähigkeit des Geistlichen.
Wappen
keines.
Erhaltung
Schrift verblichen, feine Risse im Stein.
Literatur
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 43.
Maier, Lateinische Grabinschriften, 39f.
Heiserer, Geschichte Wasserburg, 296.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 114, Hueber, 1825, publiziert am 29.04.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._114,_Hueber,_1825 (27.12.2024)
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