Grabdenkmal, Nr. 54, Estermann, 1512
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
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Personen
Jörg Estermann der Ältere
Katharina Estermann (Ehefrau)
Standort
Estermann-Kapelle[1] = Chor-Ostseite im linken Eck – d.h. der Grabstein befindet sich vermutlich am ursprünglichen Ort.
Früherer Standort
Zu Wasserburg in dasiger Pfarrkirche ist grad hinterhalb dem Chor Altar in der S. Anna Kappellem gleich an dortigen Altar auf der Evangeliums Seite dieser Grabstein[2]
Beschreibung
Hochrechteckiger großer Grabstein mit Vollwappen der Estermann unter einem stilisierten Astbogenwerk, darunter zwei kleinere Wappenschilde, wobei das eine, das leer belassen ist, vermutlich nur aus Gründen der Symmetrie angebracht ist. Das andere Wappen mit der Hausmarke könnte seiner Ehefrau Katharina zuzuordnen sein. Inschrift in gotischen Minuskeln umlaufend auf dem Plattenrand eingemeißelt. Zuschreibung an Wolfgang Leb durch Volker Liedke.[3]
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 189 cm Breite: 85 cm (nach Volker Liedke: 87 cm)
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original |
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Jorg Esterman der Elter Katherina sein hausfraw stiffter dieser kapelln und ebiger mess Gestorbn Anno dn̅i M . CCCCC […] |
Zwischen den einzelnen Worten mittig Punkte.
Erläuterung
Die Todesdaten sind nicht ausgefüllt. Katharina Estermann ist 1512 gestorben (1512 Item mer eingenomen von der alten Estermanin ir leyterlon 4 ß 6 dl), während Georg/Jörg Estermann bereits 1511 verstarb (Item eingenomen von dem Vrban Esterman seinen vater lewterlon iiii ß vi dl[4]). Warum die Sterbedaten nicht nachgetragen wurden, lässt sich nicht mehr klären – es gab Nachkommen, außerdem lebte auch Wolfang Leb noch. Die Entstehungszeit nach 1500 würde es nahe legen, den Stein der Leb-Werkstatt zuzuschreiben. Zu den Personen: Die Estermann werden auch als Rosenheimer Ratsgeschlecht geführt (vergleiche Otto Titan von Hefner[5]), wo ein Steffan Estermann 1480 als Ratsmitglied aufgelistet ist. Epitaph der Estermann (Heinrich E., Stephan E. und deren Ehefrauen) ursprünglich an der Außenseite von St. Nikolaus, jetzt in der Marienkapelle, Ende 15. Jh., von Halm und Liedke dem Wolfgang Leb zugeschrieben.[6] Lengl[7] reiht das Epitaph unter irrtümliche Zuschreibungen an Leb ein.
Wappen
Vollwappen der Estermann mit Stechhelm, Helmzier in Form eines halben Ritters mit Streithammer in der linken Hand und erhobener rechten Hand, Helmdecke Distelblattschnitt. Tartsche, gespalten mit Gatter = Ester. Darunter zwei Sippschaftswappen, das rechte nicht ausgefüllt, das linke mit Hauszeichen (Raute mit Kreuz oben und unten) – wohl der Katharina Estermann zuzuordnen, deren Geburtsname nicht bekannt ist. Es wäre auch denkbar, dass es sich um die elterlichen Wappen von Georg/Jörg Estermann handelt, da eigentlich ein Allianzwappen des Ehepaares zu erwarten wäre.
Erhaltung
Linkes unteres Eck weggebrochen.
Literatur
Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, Nr. 7.
Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 58.
Liedke, Wolfgang Leb.
Hefner, Die Chronik von Rosenheim, 33, 220.
Halm, Wolfgang Leb.
Bomhard, Kunstdenkmäler I, 53.
Lengl, Rotmarmorgrabmäler Wolfgang Leb, 102f.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2081.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 31.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 34.
Mayer, Beschreibung Bistum München-Freising, 3, 56.
Steffan, Spätgotische Sepulkralplastik zu St. Jakob, Nr. 24, 94, 109.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 54, Estermann, 1512, publiziert am 04.12.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._54,_Estermann,_1512 (23.12.2024)
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