Grabdenkmal, Nr. 161, Lapidarium, Frater Dominikus aus Oberlauterbach, 1772: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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==Standort==
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Städtisches Museum (Herrengasse 15), Innenhof.
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==Erläuterung==
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Der Gedenkstein ist ein Objekt des Städtischen Museums: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 2542|Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 2542]].<br>
Der Gedenkstein ist ein Objekt des Städtischen Museums: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 2542|Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 2542]].<br>
Der Laienbruder starb an „Malaria“, was jedoch nicht dem heutigen Begriff dieser Krankheit entspricht, sondern vielmehr der „Haager Ruhr“, die zu jener Zeit grassierte. Die Stadt Wasserburg stiftete damals das große Votivgemälde in die Frauenkirche. Ob die Abkürzung ''D''der 2. Zeile mit ''doctus = gelehrt'' aufgelöst werden kann, ist fraglich, denkbar wäre auch ''dominus = Herr''.<br>
Der Laienbruder starb an „Malaria“, was jedoch nicht dem heutigen Begriff dieser Krankheit entspricht, sondern vielmehr der „Haager Ruhr“, die zu jener Zeit grassierte. Die Stadt Wasserburg stiftete damals das große Votivgemälde in die [[Frauenkirche]]. Ob die Abkürzung ''D''der 2. Zeile mit ''doctus = gelehrt'' aufgelöst werden kann, ist fraglich, denkbar wäre auch ''dominus = Herr''.<br>
Die Kapuziner legten beim Ordenseintritt ihren Familiennamen ab und führten stattdessen den Ortsnamen ihrer Geburt.<br>
Die Kapuziner legten beim Ordenseintritt ihren Familiennamen ab und führten stattdessen den Ortsnamen ihrer Geburt.<br>
Die Kirche des Kapuzinerklosters bestand nach der Säkularisation als Sommerbierkeller weiter und diente bis nach dem 2. Weltkrieg als Wohnhaus. Beim Abbruch des Gebäudes 1965/66 kam auch die Gruft zum Vorschein. Die Gebeine wurden in den Altstadtfriedhof umgebettet. Den damals gemachten Fotos zufolge handelte es sich um eine Gemeinschaftsgruft, nicht um Einzelschächte, in welche die Särge geschoben und mit einer Platte verschlossen wurden. Daher handelt es sich kaum um Verschlussplatten für die Schächte, sondern um Gedenksteine, die in oder an der Kirche oder im Gang zwischen Kirche und Kloster angebracht waren. Dafür sprechen auch die unterschiedlichen Abmessungen der Steine.  
Die Kirche des Kapuzinerklosters bestand nach der Säkularisation als Sommerbierkeller weiter und diente bis nach dem 2. Weltkrieg als Wohnhaus. Beim Abbruch des Gebäudes 1965/66 kam auch die Gruft zum Vorschein. Die Gebeine wurden in den Altstadtfriedhof umgebettet. Den damals gemachten Fotos zufolge handelte es sich um eine Gemeinschaftsgruft, nicht um Einzelschächte, in welche die Särge geschoben und mit einer Platte verschlossen wurden. Daher handelt es sich kaum um Verschlussplatten für die Schächte, sondern um Gedenksteine, die in oder an der Kirche oder im Gang zwischen Kirche und Kloster angebracht waren. Dafür sprechen auch die unterschiedlichen Abmessungen der Steine.  

Aktuelle Version vom 2. Juli 2024, 11:39 Uhr

Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion<br  

Grabdenkmal, Nr. 161, Lapidarium, Frater Dominikus aus Oberlauterbach, 1772.

Personen

Dominikus aus Oberlauterbach

Standort

Städtisches Museum (Herrengasse 15), Innenhof.

Früherer Standort

Kapuzinerkloster.

Beschreibung

Hochrechteckige Platte, bis auf Kreuzzeichen schmucklos. Schriftarten wechselnd.

Material

Rotmarmor.

Maße

Höhe: 51,5 cm Breite: 44,5 cm Stärke: 10 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original Übersetzung
HIC
Jacet in Domino SePultus D(ominus):acR(everendissimus):
Frater Dominicus OberLauterbac(hensis)
Febri correptusestDie 8. APRILIS
Anno 1772
Requiescat in Pace.
Hier
liegt im Herrn begraben der gelehrte und hochwürdige
Bruder Dominikus aus Oberlauterbach,
Laienbruder, der vom Malaria-
fieber hinweggerafft worden ist am 8. Tag des April
im Jahre 1772
Er ruhe in Frieden.

Erläuterung

Der Gedenkstein ist ein Objekt des Städtischen Museums: Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 2542.
Der Laienbruder starb an „Malaria“, was jedoch nicht dem heutigen Begriff dieser Krankheit entspricht, sondern vielmehr der „Haager Ruhr“, die zu jener Zeit grassierte. Die Stadt Wasserburg stiftete damals das große Votivgemälde in die Frauenkirche. Ob die Abkürzung Dder 2. Zeile mit doctus = gelehrt aufgelöst werden kann, ist fraglich, denkbar wäre auch dominus = Herr.
Die Kapuziner legten beim Ordenseintritt ihren Familiennamen ab und führten stattdessen den Ortsnamen ihrer Geburt.
Die Kirche des Kapuzinerklosters bestand nach der Säkularisation als Sommerbierkeller weiter und diente bis nach dem 2. Weltkrieg als Wohnhaus. Beim Abbruch des Gebäudes 1965/66 kam auch die Gruft zum Vorschein. Die Gebeine wurden in den Altstadtfriedhof umgebettet. Den damals gemachten Fotos zufolge handelte es sich um eine Gemeinschaftsgruft, nicht um Einzelschächte, in welche die Särge geschoben und mit einer Platte verschlossen wurden. Daher handelt es sich kaum um Verschlussplatten für die Schächte, sondern um Gedenksteine, die in oder an der Kirche oder im Gang zwischen Kirche und Kloster angebracht waren. Dafür sprechen auch die unterschiedlichen Abmessungen der Steine.

Wappen

Keines.

Erhaltung

Gut, Schrift nachgezogen.

Literatur

Maier, Lateinische Grabinschriften, 54, Nr. 2.


Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 161, Lapidarium, Frater Dominikus aus Oberlauterbach, 1772, publiziert am 02.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._161,_Lapidarium,_Frater_Dominikus_aus_Oberlauterbach,_1772 (04.07.2024)
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